Ehrenmitglied

Leben

Herkunft und Theateranfänge

Herbert Köfer wurde in Berlin-Prenzlauer Berg geboren. Er absolvierte eine kaufmännische Lehre bei der Lokomotivfabrik Orenstein & Koppel in Berlin-Spandau. Nach seinem Studium an der Schauspielschule des Deutschen Theaters hatte er 1940/41 sein erstesEngagement am Stadttheater in Brieg. 1941–1945 war Köfer zur deutschen Wehrmacht eingezogen. 1945–1947 wirkte Köfer am Neuen Berliner Künstlertheater, dem 1947/48 ein Gastspiel an der Volksbühne Berlin folgte. 1949 arbeitete er am Kabarett Kleine Bühne, dem Vorgänger des Kabarett-Theater Distel in Berlin.

 

Theaterkarriere

Von 1950 bis 1952 folgte für Herbert Köfer ein Engagement am Deutschen Theater. Von 1956 bis 1959 trat er im Berliner Kabarett Die Distel auf. 1964 wurde er Mitglied des Kleinmachnower Kreises (einem Zimmertheater im Bezirk Potsdam) und wirkte dort in anspruchsvollen literarischen Programmen unter anderem über Heinrich Heine, Theodor Fontane und Georg Weerth mit. 1997 verkörperte er in Pension Schöller den ehemaligen Musikdirektor Schöller an der Seite von Winfried Glatzeder und Elisabeth Wiedemann. 2003 gründete er Köfers  Komödiantenbühne.

 

An der Comödie Dresden verkörperte er ab dem 26. August 2011 in der Theaterfassung der DDR-Vorabendserie Rentner haben niemals Zeit wie einst die Rolle des Rentners Paul Schmidt. Aufgrund des Erfolgs der Theaterauflage setzte Köfer mit Paul auf hoher See die Geschichte um den Rentner Paul Schmidt fort.

Mit dem Stück Opa ist die beste Oma gab Köfer an der Comödie Dresden sein 75-jähriges Bühnenjubiläum, wo er die Doppelrolle des Au-pair-Mädchen Georgina Wilberforth und des Opas George Hanley, der sich nach Jahren wieder bei seiner Familie meldet, verkörpert. Das Stück wird seit dem 21. August 2015 aufgeführt.


Herbert Köfer erhält zweite „Goldene Henne“

Wegen seiner beeindruckenden über 80 Jahre währenden Karriere wird der Schauspieler nun erneut ausgezeichnet.

Der Schauspieler Herbert Köfer, 99, erhält erneut die „Goldene Henne“ für sein Lebenswerk. Das teilte der Burda-Verlag am Dienstag 27.10.20 mit.


Film, Fernsehen und Hörfunk

 

Herbert Köfer stand 1952 für die erste und knapp 40 Jahre später am 31. Dezember 1991 auch für die letzte Sendung des Deutschen Fernsehfunks vor der Kamera.Am 21. Dezember 1952 war Köfer der erste Sprecher der Nachrichtensendung Aktuelle Kamera und machte sich des Weiteren bald bei einem breiten Publikum einen Namen als Kabarettist und Schauspieler. Köfer prägte so populäre Fernsehrollen wie den Rentner Schmidt in der 20-teiligen Serie Rentner haben niemals Zeit und spielte zudem zahlreiche Rollen in Komödien und Schwänken. Er war Conférencier in der Unterhaltungssendung Da lacht der Bär und Moderator der Sendungen Treffpunkt Kino (ursprünglich Hauptfilm läuft) und Das blaue Fenster. In dem zur Zeit es Nationalsozialismus spielenden Film Nackt unter Wölfen(1963) bewies Köfer als SS-Offizier auch sein Talent für ernste Rollen ebenso wie in Hans-Joachim Kasprziks Wolf unter Wölfen (1964) als Gutsverwalter von Studmann oder in Eva und Adam (1973) in der Rolle des Kohlenträgers Willi Lienau.

 

Vorwiegend spielte er jedoch Rollen im heiteren Fach. Unter der Regie von Eberhard Schäfer spielte er in den 1970er-Jahren in mehreren Fernsehschwänken mit. In "Die Ostsee ruft" spielte er den Martin Lehnert, den Mann von Susanne Lehnert (Helga Göring). In der Fernsehlustspielreihe Maxe Baumann verkörperte er den Hugo Krüger, der sich in seinem ersten Auftritt 1979 in Überraschung für Max als Meta Mischke, die Mutter von Erna Mischka (Helga Hahnemann), ausgibt. 1985 wurde er von Hans-Joachim Hildebrandt im Polizeiruf 110: Ein Schritt zu weitbesetzt. Als Martin Veltin spielte er Geige, was er selbst auch professionell gelernt hatte.

 

Noch während seiner Zeit am Theater war er daneben beim Rundfunk beschäftigt, wo er in Hörspielen, Features und Unterhaltungssendungen mitwirkte. In Erinnerung ist er den DDR-Rundfunkhörern vor allem in einer Hauptrolle der real-sozialistischen Hörspielserie Neumann, zweimal klingeln, die von 1967 bis 1981 allwöchentlich in 764 Folgen auf Radio DDR gesendet wurde.

 

Köfer nahm mit Frank Schöbel und Günter Pfitzmann einige Musikstücke auf, die er auf einem Hörbuch veröffentlichte.

Nach der Wende übernahm er mehrfach auch Gastrollen und größere Episodenrollen in Fernsehsendungen, darunter in der ZDF-Familienserie Elbflorenz oder in den Fernsehkrimireihen Wolffs Revier, SOKO Wismar, SOKO Leipzig und Ein starkes Team. Seit 2001 hatte er wiederholt Gastauftritte in der ARD-Arztserie In aller Freundschaft. In der im Februar 2016 erstgesendeten Episode Vergiss mein nicht spielte er den Fritz Wusthoff, der nach der fortgeschrittenen Krebserkrankung seiner Frau Christel (Ingeborg Krabbe) mit ihr dem Leben ein Ende setzen möchte.

 

1995 erschien sein Buch Das war’s noch lange nicht. Erinnerungen.. Im März 2008 wurde seine Autobiografie mit dem Titel Nie war es so verrückt wie immer … im Verlag Das Neue Berlin veröffentlicht.

Köfer hat einen Eintrag als „ältester, prominenter, noch aktiver Trabrennfahrer“ im Guinness-Buch der Rekorde.

 

Quelle - Wikipedia


„Der wahre Schauspieler ist von der unbändigen Lust getrieben, sich unaufhörlich in andere Menschen zu verwandeln, um in den Anderen am Ende sich selbst zu entdecken.“

                                                                                                                         Max Reinhard

                                                                      * Die Fotografen der Schauspieler/Innen  im Impressum